Nie
so ganz glücklich waren wir mit dem Anschluß der Abstellgruppe
(Rangierbahnhof „Struchtrup“) an die 2-gleisige Hauptstrecke: Zum
Wechsel des Zuges mußten nämlich die Durchgangsgleise gekreuzt werden,
der Vorgang blockierte den Betrieb minutenlang. Ein Gleisdreieck war die
Lösung – und verlängerte zusätzlich die sichtbare Strecke.
Und was soll da drauf zu sehen sein? Auf keinen Fall eine platte Ebene – solche Gleisfiguren findet man höchstens mal auf Nebengleisen. Zumindest ein Ast des 3ecks muß also weggetarnt werden. Eine Stadt? Machbar, aber aufwendig – ich ziehe „Land“schaft vor. Also ein Tunnel. Nun liegt es mir fern, einen schrundigen Pickel über ein Gleis aufzuhäufen, um dieses vor dem Beobachter zu verbergen. Folglich eine zerklüftete Gegend mit Tälern, Bergen, Brücken, ein Fluß, eine Straße, eine Blockstelle mit Signalen – und ein Denkmal (dazu später mehr). Zuviel? Ich meine nicht, immerhin betragen die größten Abmessungen 2,30 X 1,80 Meter – auf diese Fläche haben andere komplette Anlagen gebaut... . Und das Auge wird von der unrealistischen Gleisführung mehr als abgelenkt. Es folgt das Studium einschlägiger Kataloge und Modellbahnzeitschriften nebst Einkauf/Bestellung bei unserem Fachhändler (Lutz Trojaner, Harrislee). Einiges hatten wir noch auf Lager, aber ein paar (hundert) Euro mußten doch noch investiert werden; die Modellbahnerei ist bekanntermaßen nicht das allerbilligste Vergnügen (im Vergleich zu Ferrari-Sammeln, einem eigenen Flugzeugträger oder ähnlichem geht es aber noch). Es
geht also los: Die ersten Bausätze sind da – aber nicht einfach
zusammenbauen: Erst farblich verbessern, lautet die Devise!
1. Das Stellwerk „Rietlingen“ von Vollmer in gelb/rot erkennt jeder wieder, sieht nach Plastik aus, und ist so nicht jedermanns Geschmack – aber mit einem Pinsel und etwas Farbe... (der krumme Strommast auf dem Dach bedarf noch einer Feinjustierung). 2. Signale: Ohne
jegliche Lackiererei geht es bei den sehr empfehlenswerten Lichtsignalbausätzen
von Viessmann/Conrads zu - dafür sollte man des Lötens mächtig sein und ein
gutes Löteisen besitzen. Durch die pure Nähe der Plastikteile zu den
Lötstellen kann es leicht zu erschrecktem Innehalten des Schaffenden
kommen - den Fachhändler freut's. Nicht entmutigen lassen, die Bausätze
sind sehr preiswert (vielleicht bekommt man auch Mengenrabatt?).
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Das hier soll also gebaut werden:
Unten die 2-gleisige Hauptstrecke, rechts oben der Anschluß an unseren „Schatten“bahnhof, links oben die Ausfädelung einer (geplanten) eingleisigen Strecke (da sind beim Bau noch ein paar Gleise dazugekommen...). |
3. Philosophische Betrachtungen: Es ist nun mal so, daß es sehr, sehr viele Hersteller
für Modellbahnzubehör gibt. Diese stellen sehr, sehr, sehr viele Sachen
her, die alle gekauft werden sollen (man werfe mal einen Blick auf die
Vielzahl der Kataloge). Nun ist die Anzahl der im Bau befindlichen
Anlagen wohl eher überschaubar und in der Regel braucht man eben aus dem
gesamten Angebot an z.B. Brückenbausätzen auch nur 1 oder 2. Das führt
leider dazu, daß die Sachen auf Grund kleiner Stückzahlen recht teuer
werden - und daß der favorisierte Händler garnicht alles am Lager haben kann.
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Die ausgewählte Lösung von Faller war immerhin erheblich preiswerter als die ursprüngliche Planung (von Kibri hätte ich 2 Bausätze benötigt). Alle Teile paßten hervorragend - der Bau ist für Einsteiger geeignet, aber recht langweilig durch 4 identische Baugruppen. Das filigrane Geländer ist recht stabil - und hat überraschenderweise bis heute gehalten. Der Gleisabstand auf der Brücke entspricht nicht unserer Modulnorm (zu groß), also mußten die nebeneinander liegenden Fahrbahnen nachbearbeitet werden. Die beiliegenden Betonpfeiler waren für meine Zwecke zu kurz und zu modern - und paßten auch nicht so eng nebeneinander wie sie müßten (sie werden unten breiter). Aber irgendwas ist ja immer, machen wir also was neues... Nach dem Zusammenbau erfolgte die Spritzlackierung und Alterung.
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5. Die Straßenunterführung von Kibri mußte vor dem Zusammenbau erst einmal zurechtgeschnitzt werden - mehr als 1 Gleis bekommt man da nicht drauf, zumindest nicht nebeneinander... . Gottseidank gibt es bei Kibri eine exakt passende Mauerplatte im Hochformat: Nachdem man das widerspenstige Teil mit Föhn, Klammern und Fluchen in die entsprechende Rundung gezwungen und eingeklebt hat, erhält man die gewünschte 2-gleisige Unterführung. Die zurechtgesägten Abschlußsteine ergeben zusätzlich Stabilität, und bei der Gelegenheit wurde auch gleich die Kfz-Durchfahrtshöhe verringert.